Henkenbrink um 1781 - 1941
von Pfarrer Heinrich Marx in Bödefeld
Geschrieben Herbst 1941.
Weitere Nachricht über die Bewohner von Henkenbrink habe ich im
Saalbuch des Amtes Schwalenberg vom Jahr 1781 suchen lassen. In
diesem Register stehen die Bewohner von Henkenbrink verstreut unter
den Insassen der Gemeinde Sabbenhausen, die damals schon gebildet
war- mit den Hausnummern, die bis zur Angliederung von Henkenbrink
an Falkenhagen galten. Es sind mir mitgeteilt worden (von Brinkmeier
– Detmold)
- Haus Nr. l6: Niedermeyer zu Henkenbrink, ein Kleinkötter,
35 Rtlr. 7 Groschen 1 Pfennig
- Haus Nr. 17: Schlepper, ein Kleinkötter, 34 Rtlr.
16 Groschen 5 Pfennig
- Haus Nr. 18: Hüls, ein Kleinkötter, 41 Rtlr.
25 Groschen 9 Pfennig
- Haus Nr. 28: Isermann, ein Hoppenplöcker, 11 Rtlr.
14 Groschen, 6 Pfennig
- Haus Nr. 34: Anton Rüter, ein Straßenkötter, 9 Rtlr,
34 Groschen, 3 Pfennig
- Haus Nr. 49: Niedermeier jetzo Ackermeier, ein Straßenkötter,
9 Rtlr. 14 Groschen 6 Pfennig
- Haus Nr. 51: Rolf, ein Straßenkötter, 8 Rtlr,
28 Groschen 6 Pfennig
Die angegebenen Summen bedeuten die Grundlagen für die
Besteuerung Anton Rüter hieß eigentlich Anton Hoffmann, er war in
das Haus Rüter (jetzt Gerkings Haus) eingeheiratet und hatte nach
altem lippischen Recht den Hausnamen angenommen, wenigstens für die
Steuer. Rolfs scheinen damals Eigentum gehabt zu haben. Die
Bezeichnung "Hoppenplöcker" bei Isermann deutet ein nicht mehr
bestehendes Gewerbe an: er pflückte Hopfen für die Bierbereitung; es
gab ja einen "Hoppenkamp" beim "Hoppenteich"; Außerdem hatten in
meiner Jugendzeit viele Hecken noch verwilderte Hopfenpflanzen. Mir
fehlen zur Zeit die Unterlagen für die Angabe, wann die andern
Häuser zu Henkenbrink begründet sind. Sie sind durch die Aufteilung
des Hofes Niedermeier kurz nach 1848 und durch die Aufteilung der
Gemeinheitshude "der Berg" zu mehr Eigenland gekommen und hatten von
der Forstverwaltung Land "im Busche" und auf "dem Dresche"
hinzugepachtet. - Bei der Ablösung der alten Gerechtsame an
Weiseholz, Laubstreu u. s. w. hat die Flur von Henkenbrink nach 1920
eine Erweiterung erfahren durch Grundstücke der alten Domäne
Falkenhagen, desgleichen durch Ankauf von einzelnen Grundstücken
dortselbst.
Eine feste Straße nach der Landesstraße Falkenhagen-Rischenau zu
bekam Henkenbrink erst im Jahre 1880. Elektrisches Licht und erst
recht Wasserleitung fehlen heute (1941) noch. Die Stromleitung kam
im Herbst 1947.
Andere Nachrichten über Henkenbrink mag jemand für die
Zukunft festhalten, der mehr Gelegenheit hat als ich, den Urkunden
und der mündlichen Überlieferung nachzugehen. Für jetzt mag dieses
genügen.
Hier ist vorerst das Ende der Geschichte Henkenbrinks, so wie
es mein Großonkel 1941 aufgeschrieben hat. Auch in der Zeit von 1941
bis heute hat es schon wieder eine Menge von Veränderungen in
unserem kleinen Dorf gegeben. Ich freue mich über jede Anregung,
Bemerkung und auch Erweiterung dieser kleinen Historie von
Henkenbrink. Wer mir z.B. Aufzeichungen aus dem zweiten Weltkrieg
zukommen lassen kann etc. schreibe bitte gerne eine Mail an den
Webmaster.
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